Florian Silbereisen packt aus: „Wir waren nicht befreundet“

Florian Silbereisen packt über legendären Entertainer aus, dieser hinterließ ein unvergängliches Erbe im deutschen Fernsehen.

Er schuf ständig neue TV-Hits und wies sogar auf denjenigen hin, der sein Erbe antreten sollte.

Erinnerungen und Weiterleben im Fernsehen

Am 19. Dezember wäre Rudi Carrell, der legendäre Entertainer, 90 Jahre alt geworden. Der unvergessene Showmaster, der das deutsche Fernsehen über Jahre prägte, verstarb 2006 im Alter von 71 Jahren an Lungenkrebs.

Doch sein Erbe lebt weiter – nicht nur durch seine Shows, sondern auch durch seinen Nachfolger, den Carrell bereits zu seinen Lebzeiten als potenziellen Erben des deutschen Fernsehens auserkor.

Die Erinnerung an Rudi Carrell wird auch heute noch von seiner dritten Ehefrau, Simone Carrell, wachgehalten. Sie arbeitet heute als Oberkellnerin im „Fischereihafen Restaurant“ in Hamburg. „Natürlich denke ich jetzt ganz besonders an ihn. Mich sprechen immer sehr viele Gäste hier im Restaurant an:

‚Ach, ich habe ihren verstorbenen Mann gestern im Fernsehen gesehen.‘“ Simone reflektiert oft, was Rudi wohl über heutige Fernsehsendungen denken würde und erinnert sich an seine Vorhersage, dass er als Wiederholung im Fernsehen weiterleben würde.

Carrells Todestag und Simone Carrells Erinnerungen

Am Todestag ihres Mannes nimmt sich Simone Carrell bewusst Zeit, um in Hamburg zu essen und auf ihren verstorbenen Mann anzustoßen. „Eigentlich wollte ich ans Grab nach Bremen fahren. Aber meine Bremer Freunde sind im Urlaub, deswegen werde ich einfach in Hamburg bleiben und mit einer Freundin essen gehen.“ Und auch wenn sie nie wieder einen anderen Mann in ihrem Leben hatte, bleibt ihre Erinnerung an Rudi lebendig:

„Er hat den Krebs bis zuletzt mit Humor genommen und gelacht. Rudi hat seinen Grabstein noch selbst gewählt. Er ist damit ganz souverän umgegangen und hat zufrieden auf sein Leben zurückgeblickt.“

Simone erinnert sich besonders an den letzten Auftritt von Rudi Carrell bei der „Goldenen Kamera“ 2006 in Berlin. „Er war ja schon krank und wusste, dass es sein letzter Fernsehauftritt wird. Er sprach mit dünner Stimme. Als er fertig war, ist er unter tosendem Applaus nach vorn gekommen, hat mich in den Arm genommen und gedrückt.“ Diese Szene bleibt ihr unvergesslich und zeigt, wie stark und humorvoll Rudi bis zum Schluss war.

Ein Ass im Ärmel: Carrell und Silbereisen

Carrell war bekannt für seine legendären TV-Hits. Dabei hatte er ein besonderes Auge für talentierte Persönlichkeiten, und Florian Silbereisen gehörte definitiv dazu. In einer Dokumentation über den jungen Entertainer sagte Carrell: „Eigentlich hatte ich schon geglaubt, mein Beruf ist ausgestorben. Aber der Florian macht wieder Mut!“ Carrell, der selbst ein unermüdlicher Kämpfer für Unterhaltung war, sah in Silbereisen die Zukunft des deutschen Fernsehens. “Mein Wunsch ist, ich möchte mal ein schönes Duett mit Florian singen. Ich hab da auch ein paar Sachen im Kopf …”

Florian Silbereisen erinnert sich noch gut an die Zeit vor seiner ersten Samstagabendshow. Er war damals gerade 22 Jahre alt, der jüngste auf diesem Sendeplatz, und viele Experten waren skeptisch. „Stars haben abgesagt. Verantwortliche hatten Angst vor einem Flop“, erzählt Silbereisen. Doch nach seiner ersten Sendung meldete sich Rudi Carrell persönlich beim Produzenten und bot seine Unterstützung an.

„Und das Schöne ist: Rudi Carrell musste nichts Nettes über mich sagen! Wir sind uns nur ein einziges Mal begegnet. Wir waren nicht befreundet. Wir haben nicht zusammen Golf gespielt oder gefeiert. Ich werde ihm ewig dankbar sein!“

Die tiefe Verbindung zu Florian Silbereisen

Zum Schluss bleibt festzuhalten, dass die Verbindung zwischen Rudi Carrell und Florian Silbereisen besonders tief war. Carrell war der erste, der das große Potenzial in Silbereisen erkannte und ihm als Mentor zur Seite stand. Florian wird Rudi ewig dankbar sein, nicht nur für seine Unterstützung, sondern auch für den Glauben an die Zukunft des deutschen Fernsehens.

Rudi Carrell, der vielleicht nicht wusste, dass er ein „Ass im Ärmel“ hinterlassen würde, hat es dennoch getan – und sein Erbe lebt bis heute in der nächsten Generation von Entertainern weiter.