Umgekipptes Fahrzeug auf der A19: Flixbus-Unfall überrascht schlafende Passagiere, keine Überlebenden
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Ein tragischer Unfall erschütterte am frühen Donnerstagmorgen die Autobahn A19 in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Flixbus, der auf dem Weg von Berlin nach Rostock war, kippte aus bisher ungeklärten Gründen bei hoher Geschwindigkeit um – alle 48 Insassen kamen ums Leben. Die meisten von ihnen sollen zum Zeitpunkt des Unfalls geschlafen haben.
Nach ersten Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall gegen 3:45 Uhr in der Nähe der Anschlussstelle Linstow. Der Doppeldeckerbus verlor plötzlich die Kontrolle, kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich mehrfach, bevor er seitlich liegen blieb. Rettungskräfte trafen kurz darauf am Unfallort ein, doch für niemanden an Bord kam jede Hilfe zu spät.
„Es war ein Bild des Schreckens“, berichtete ein sichtlich erschütterter Feuerwehrsprecher vor Ort. „Der Bus war völlig zerstört, Trümmer lagen über mehrere Meter verstreut.“ Augenzeugen, darunter ein LKW-Fahrer, der den Unfall beobachtete, sprachen von einem „lauten Knall“ und chaotischen Szenen.
Ersten Erkenntnissen zufolge war das Wetter zum Unfallzeitpunkt klar, die Straße trocken. Ein technischer Defekt oder ein Sekundenschlaf des Fahrers stehen nun im Fokus der Ermittlungen. Flixbus bestätigte den Vorfall und zeigte sich tief betroffen: „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, um die Ursache dieses tragischen Ereignisses zu klären.“
Besonders erschütternd: Laut Obduktionen und Aussagen der Ermittler waren nahezu alle Passagiere zum Zeitpunkt des Unfalls im Schlaf. „Sie hatten keine Chance, zu reagieren oder sich zu retten“, so ein Ermittler. Viele der Opfer konnten zunächst nur durch DNA-Abgleiche identifiziert werden.
Die Autobahn A19 blieb für über zwölf Stunden voll gesperrt. Ein Großaufgebot an Polizei, Feuerwehr und Notfallseelsorgern war im Einsatz. Auch Innenminister Christian Pegel äußerte sich tief bestürzt über die Tragödie: „Das ist ein schwarzer Tag für unser Bundesland. Wir trauern mit den Familien.“
Die Ermittlungen dauern an. Unter anderem soll der Fahrtenschreiber des Busses ausgewertet und der technische Zustand des Fahrzeugs genau überprüft werden. Der Busfahrer, ein 43-jähriger Mann aus Sachsen, war als erfahren bekannt, seine letzte Ruhepause lag laut Flixbus innerhalb der gesetzlichen Vorgaben.
Die Tragödie wirft erneut Fragen zur Sicherheit im Fernbusverkehr auf. Experten fordern strengere Kontrollen, mehr Ruhezeiten und technische Hilfsmittel wie Müdigkeitserkennungssysteme. Der Bundestag kündigte bereits an, das Thema in einer Sondersitzung zu behandeln.
Es ist einer der schwersten Busunfälle in Deutschland seit Jahren – und ein tragisches Mahnmal dafür, wie schnell eine alltägliche Reise tödlich enden kann.