Berlin – Herbert Grönemeyer ist auf Tour, um das 40-jährige Jubiläum von „4630 Bochum“ zu feiern. Am Samstag, beim ersten von zwei ausverkauften Abenden in der Berliner Waldbühne, bewies er, dass er noch der Beste, größer als Westernhagen und all die anderen ist.

„Wahnsinn! Das ist ein Bild, das kann man sich nicht vorstellen. Wenn Ihr hier stehen würdet, würdet Ihr denken, das kann alles nicht wahr sein!“

Herbert Grönemeyer ist ergriffen vom Blick ins weite Rund auf die über 20 000 Menschen auf den Rängen, die ihn feiern und feiern und feiern. Weil sie ihn lieben. Das passiert immer wieder an diesem Abend der ganz großen Gefühle.

Gänsehaut bei den Fans! Aber auch Herbert Grönemeyer ist von seinem Publikum überwältigt
hum“ im Mittelpunkt. Grönemeyer-Classics wie „Alkohol“, „Männer“ und „Mambo“, sie sind alle von diesem deutschen Meisterwerk. Und bei „Flugzeuge im Bauch“, da heißt es für viele Fans: Taschentücher raus!

Die Stimmung in der Waldbühne ist außergewöhnlich. Und Grönemeyers Stimme klingt mitunter gehetzt. Aus purer Begeisterung: „Das ist immer, wenn man in Berlin ist: Ihr haut einen so weg von der ersten Sekunde, man weiß gar nicht, was man sagen soll.“

Grönemeyer und Band schaffen einen Gänsehaut-Moment nach dem anderen, präsentieren alle Hits in zeitloser Frische: „Mensch“, „Musik nur, wenn sie laut ist“, „Bleibt alles anders“ oder auch „Kinder an die Macht.“

Grönemeyer feiert mehrere Jubiläen
Standing Ovations, immer wieder. Und ein Grönemeyer, der sich sauwohl in seiner Wahlheimat fühlt: „Wir spielen zum 21. Mal in der Waldbühne und ich lebe seit 30 Jahren in Berlin. Mehrere Jubiläen auf einmal!“

Beim Fußball-Song „Zeit, dass sich was dreht“ dreht die Waldbühne komplett durch. Wenn die EM nur halbwegs diese Stimmung haben sollte, müssen wir uns wirklich keine Sorgen machen.

Herbert Grönemeyer ist ein gnadenlos guter Entertainer. Und das auch deshalb, weil bei ihm ständig die Gefühle dominieren, nicht irgendwelche vorgefassten Ansagen. Und sein Witz, der ist so schön selbstironisch, wenn der jetzt 68-Jährige etwa seinen Tanzstil als „leichtfüßige Art“ und seine Stimme als „außergewöhnlich schön“ anpreist.

Am Ende des Abends war er überwältigt: „Also dass Ihr so eine Leidenschaft an den Tag legt, das ist schon hart!“

Mann-o-Mann, war das schön! Die Waldbühnen-Saison, gerade erst gestartet, erlebte gleich mal ihren wahrscheinlich emotionalsten Abend des Jahres.