Sie kann feine Rollen und harte Krimis. Diese Rolle hat Lara Mandoki ALLES abverlangt!
In der ARD („Die Spaltung der Welt“, Montag ab 22.50 Uhr und in der Mediathek) ist der TV-Star als „Hedwig Höß“ zu sehen. Ehefrau und Mutter an der Seite von Auschwitz-Bestie Rudolf Höß (†45).
Sandra Hüller setzte mit ihrem Kino-Auftritt als „Höß“ im oscarprämierten Film „The Zone of Interest“ Maßstäbe mit der Figur. Zeitgleich 2022 drehte Mandoki mit einem internationalen Film-Team Episoden für die sechsteilige Doku-Drama-Reihe als Frau des KZ-Kommandanten.
Ganz stark: Mandoki beeindruckt im schwierigen Stoff, gibt der Figur in vielen Szenen noch mehr Tiefe.
Über ihre härteste Rolle sagt Mandoki zu BILD: „Mich hat der Blick auf und aus der Täter-Frau gereizt. Oft werden weibliche Rollen der NS-Zeit als ‚Huren oder Heilige‘ gezeigt. Auch wenn ich selbst keine Kinder habe, wollte ich die Mutter in ihr darstellen.“
Wie tickt eine Mama in dieser Zeit?
Dafür paukte die Darstellerin monatelang zur Erziehung im Dritten Reich, hört sich viele Stunden Tonbandaufnahmen der Nürnberger Prozesse an, las Briefe von Höß. „Wie werden Menschen dazu gebracht, das Menschsein beiseitezuschieben? Wie tickt eine Mama in der Zeit?“
In einer Verhör-Szene bricht vieles aus der Schauspielerin heraus
Als Höß ihren Mann verrät, um den Sohn zu retten, beginnt die Tochter von Musik-Legende Leslie Mandoki (71) plötzlich wütend und verzweifelt zu singen: „Nach Ostland wollen wir reiten. Nach Ostland wollen wir ziehen.“ Plötzliche Stille am Set. Regisseurin Olga Chajdas (41) ließ den improvisierten Moment im Film.
Im Gegensatz zu Hüllers Team dreht die Münchnerin mit ungarischen Wurzeln auch im echten Kommandantenhaus an der heutigen Gedenkstätte (Polen), in den Gärten, in denen die Asche der verbrannten Häftlinge auf Erdbeeren fiel.
In einer Szene muss sie sich dabei als Hedwig übergeben, rät den Kindern später, die Früchte mit der Asche „gut zu waschen und lieber einzuzuckern“.
Vor dem Dreh war sie zum ersten Mal in Auschwitz
Mandoki: „Ich bin vor dem Dreh zum allerersten Mal nach Auschwitz gefahren. Es war sehr bedrückend, nicht auszuhalten. Wir sind den Weg als Team gegangen, waren fast immer zusammen und haben beim Essen über alles gesprochen.“
Und weiter: „Sobald ich das Kostüm angezogen habe, war ich nicht mehr die private Lara. Ich habe mir das Denkkorsett gebaut für die Figur.“
Die Folgen von „Die Spaltung der Welt“ werden mit teils unveröffentlichten Original-Bildern in der ARD erst am späten Abend gezeigt. Einige Fotos, u. a. von Leichen, zeigen das historische Leid zu explizit.